Sicher haben auch Sie davon gelesen oder gehört, dass es möglicherweise auch in den Reihen der AfD Mitglieder mit der Wahrheit in eigener Sache nicht so genau nehmen. So schrieb zum Beispiel ein Autor auf dem Portal T-Online am 9. September 2023 folgendes: „Die Hochstapler-Affäre um unwahre Lebensläufe sorgt für Wirbel in der AfD“. Zur Erklärung: Dabei geht es um zwei eventuell „geschönte“ Lebensläufe von Kandidaten für die Europawahl 2024, um sich bei der Bewerbung um einen vorderen Listenplatz besonders gut darzustellen. Auch ein Name im Landesverband Brandenburg ist davon betroffen und gibt tatsächlich Grund zur Nachfrage. Der Kreisverband Oder-Spree der AfD sieht sich deshalb veranlasst, seine klare Position hier zu beziehen:

Jede oder jeder, der sich um ein Ehrenamt auf der Liste der AfD bewirbt, sollte stets einen Grundgedanken und eine Grundforderung der seinerzeit noch jungen Partei nach 2013 in sein Kalkül einbeziehen: „Mut zur Wahrheit“.

Es geht um die selbst auferlegte Pflicht zur Wahrheit! Denn zu Recht wurde seit Gründung der AfD der Anspruch erhoben, anders als die Alt-Parteien zu sein. Es gibt heute allen Grund zu sagen, dass nur ehrliche Arbeit neues Vertrauen politischer Akteure beim Bürger schaffen kann.

Es brauchte Zeit, beim weiteren Aufbau der AfD als Partei mit Fleiß, Ehrlichkeit und Bürgernähe die oben genannten Grundgedanken und Grundwerte immer wieder zu beachten. Auch im Kreisverband Oder-Spree gab es dabei einige Rückschläge. Seit 2017/18 wurde verstärkt das innere Leistungsprinzip beachtet. Wer in der Partei oder im Auftrag der AfD etwas werden will, muss sich zuvor beweisen. Das heißt nichts anderes, als dass man im Kreisverband aktiv mitwirken muss, das Programm und die Ziele der AfD dem Bürger nahe zu bringen und durch eigene Vorbildwirkung Vertrauen beim Nachbarn, in der Gemeinde oder anderswo zu schaffen. Eine kurze rhetorisch klug gehaltene Vorstellungsrede für Kandidaturen zu Kommunal- oder Landtagswahlen und erst recht darüber hinaus reichen nicht aus! Wer heute noch glaubt, die Öffentlichkeit täuschen zu können, denkt zu kurz. Auch und gerade das Internet vergisst nichts.

Dabei ist auch klarzustellen: Wir brauchen strebsame Leute, besonders, wenn sie jung und hoffnungsvoll sind, gerade im Politikbetrieb. Nur so kann das Amt des Politikers wieder glaubwürdig werden, aber reines Karrierestreben ist strikt abzulehnen.

Im Übrigen: Wer glaubwürdig sein will, braucht seine Darstellung des Lebenslaufes nur vorzeigbar nachweisen. Das ist das Geringste will man meinen. Und es genügt andererseits allein der Verdacht, dass etwas nicht stimme, um sich selbst ins Abseits zu schießen. Denn hier geht es um Vertrauen. Das kann man nicht erzwingen. Man muss es sich verdienen.