Demos gegen rechts

Es ist der Morgen des 26.02.2024 gegen 7 Uhr. Bei der Fahrt zur Physiotherapie läuft im Autoradio Schlager-Radio, ein eigentlich anspruchsloser Unterhaltungssender privater Betreiber. Dann wird es 07.30 Uhr und die leichte Musik wird durch Nachrichten unterbrochen. Es beginnen die Meldungen über das aktuelle Geschehen damit, dass aufwendig aufgezählt wird, wo, wie viele Leute, am Wochenende für Vielfalt, gegen rechts und gegen Nazis demonstrierten. Beim Hörer stellt sich spontan eine Wut ein. Was um des Himmels willen soll das?

Geht es noch? Dabei wäre es so einfach. Der Montagmorgen beginnt mit der aufgehenden Sonne. Trotz der 0 Grad ahnt man den Hauch des Vorfrühlings. An geschützten Stellen sah man schon am Wochenende die ersten Forsythien mit aufbrechenden Blüten. Die Welt wird offenbar bunt und vielfältig. Man muss nur warten können. Dafür braucht es keine Demos. Was geschieht, ist eine seit Wochen zu verzeichnende propagandistische Mobilmachung aller links-grünen Kräfte, weil die Umfragezahlen der Regierenden auch in Brandenburg den Verlust der Macht erwarten lassen, wie es sich die Protagonisten von SPD und Grünen nicht vorstellen können. Die CDU macht eifrig mit, die Freien Wähler tun es auch und die in Gründung befindlichen Mitglieder und Sympathisanten von Sarah Wagenknecht werden schon jetzt misstrauisch beäugt, weil sie gegen Waffen für die Ukraine sind. Sie sollten das linke Lager retten und geraten nun aber auch ins Abseits der offiziellen Bundespolitik. Besonders absurd ist die Bewegung „Omas gegen rechts“ – Opas eingeschlossen. Denn der „alte weiße Mann“ – Frauen dürfen sich gleichermaßen angesprochen fühlen – wird von der woken Bewegung stets und ständig beschimpft und soll eigentlich weg. Warum, das ist einfach. Könnten lebenserfahrene ältere Leute vielleicht den Jungen sagen, dass mit der Gegenwart etwas nicht stimmt? Vergessen ist dabei die Achtung vor dem Alter und dass die Jungen ihren Eltern und Großeltern genau das zu verdanken haben, was sie heute haben; ein wohlbehütetes Leben und Wohlstand.

Sollten Sie von Ihrer Gewerkschaft, Ihrem Sportverein oder wem auch immer angesprochen werden, am nächsten Sonnabend bei einer Demo gegen rechts dabei zu sein, dann gilt: Erst nachdenken, dann mitlaufen.

Was übrigens Schlager-Radio und Co. angeht, sollte der Werbespruch geändert werden: „Ich höre Schlager-Radio, aber jetzt immer weniger“. Und ich weiß, warum.