landtagswahl saarland

Hier in Brandenburg ist wegen der geografischen Entfernung zum Saarland und seiner territorial geringen Größe wenig Diskussion zum Thema Landtagswahl am letzten Sonntag, den 27.03.2022 zu hören. Vor allem die CDU als einer der deutlichen Wahlverlierer muss nun erleben, wie ihr bisheriger Koalitionspartner ganz ohne sie auskommt und die SPD wegen ihrer Stimmenanteile von 43,5% allein regieren kann. Immer, wenn es große Verlierer gibt, wird als Ausrede auf die landesspezifischen Besonderheiten hingewiesen und ein Schuldiger gesucht, der den Verlust an Stimmen begünstigt haben könnte.

Für das Saarland hatten auch schnell Kommentatoren ausgemacht, dass es in den letzten Jahrzehnten wesentliche Änderungen in der Altersstruktur gab. Das stimmt faktisch. So gibt das Bund-Länder-Demografie-Portal an, dass 1970 „nahezu jeder dritte Einwohner jünger als 20 Jahre war, heute ist es nur jeder Sechste. Demgegenüber ist der Anteil der über 65-Jährigen im Saarland im gleichen Zeitraum von 12 auf 24 Prozent gestiegen.“ Das wurde nun zum Anlass genommen, um das knappe Verfehlen des Einzuges in den saarländischen Landtag der Grünen mit 4,99% zu begründen. Das wiederum soll heißen: Die Alten, christlich, vor allem katholisch geprägt, haben offenbar die zukunftsweisenden Ideen grüner Politik nicht verstanden. Geht es doch um nicht weniger als um die Weltrettung: Beim Klima angefangen.

Da haben wir wieder den unterschwelligen Vorwurf, dass die „alten weißen Männer“, ebenso die dazugehörigen älteren Frauen, eben nicht den „Fortschritt“ verstehen und wählen. Vielleicht aber ist den Älteren noch zu sehr in Erinnerung, dass das Saarland eine zwar kleine, aber industriell von Kohle und Stahl geprägte Region war, die durch harte Arbeit zu bescheidenem Wohlstand kam. Der Wandel hat hingegen junge Leute abwandern lassen und zudem erkennen immer mehr Bürger in ganz Deutschland, dass die vor allem von den Grünen geforderte Transformation der deutschen Gesellschaft nur eines bedeutet: Abbau des durch Jahrzehnte erreichten Wohlstands!

Übersehen wird aber selbst bei den Wählern von SPD und CDU, dass diese ebenso die Deindustrialisierung Deutschlands vorantreiben und uns den Verzicht auf Wohlstand nahe legen. Mit der sogenannten Corona-Krise und dem Krieg in der Ukraine ist den Verzichtspredigern eine Zahl von Vorwänden gegeben, dies allen Bürgern schmackhaft zu machen.

Bei alledem ist es erstaunlich, dass die AfD mit 5,7% und leichtem Verlust von 0,5 Prozentpunkten als einzige wirkliche Opposition in den Landtag gewählt wurde. Das Ergebnis ist deshalb umso bemerkenswerter, weil die AfD Saar damit beweist, dass sie als Teil der gesamtdeutschen Partei dem Wähler ein solides Programmangebot machen konnte, welches durchdringt. Es gibt derzeit in Deutschland nur eine einzige politische Kraft, die die nationalen Interessen der Bürgerinnen und Bürger vertritt. Das ist die „Alternative für Deutschland“; allen Verleumdungen und undemokratischen Ausgrenzungen zum Trotz. Hoffen wir, dass auch junge Wähler das mehr und mehr verstehen lernen.