Landtags-Rede zum „Waldgipfel“ von Kathi Muxel (AfD, Forstpolitische Sprecherin)

Liebe Brandenburger,
sehr geehrte Frau Präsidentin,
meine Damen und Herren Abgeordnete!

Bevor wir ins Thema einsteigen, erlauben Sie mir bitte eine persönliche Bemerkung. Ich möchte mich bei den 297.484 Brandenburgern bedanken, die die AfD bei der letzten Landtagswahl gewählt haben. Das ist fast ein Viertel der Wähler.
Für mich ist das Auftrag und Verpflichtung zu gleich.

Und damit zum Thema: Die Linken fordern hier einen Waldgipfel für Brandenburg.

Das hört sich vom Grundsatz wie eine gute Idee an, wenn man an den Zustand unserer Brandenburger Wälder denkt.

Nur sei doch die Frage erlaubt, warum stellen die LINKEN diesen Antrag erst, nachdem sie nicht mehr in der Regierungsverantwortung sind?

Ist Ihnen vorher der Zustand der Brandenburger Wälder entgangen. Oder war es gerade nicht in Trend?

Waldschutz und damit Natur- und Tierschutz sind nicht immer Themen für nette Schlagzeilen. Das ist eher Herzblut und jahrelange beharrliche Arbeit.

Eine Bestandsaufnahme, wie sieht es aus in Brandenburger Wäldern:

Immer heftigere, immer längere und immer häufigere Waldbrände und lange Trockenperioden haben den heimischen Forsten in den vergangenen heißen Sommern zugesetzt.

Bisher ungeahnter Schädlingsbefall ist kaum in den Griff zu bekommen, der Waldumbau stockt und immer mehr Brandenburger Wälder werden von einer Kulturlandschaft zum Industriegebiet umgebaut.

Tiefe, breite Schneisen werden in unsere Wälder geschlagen, damit schweres Gerät die riesigen Fundamente für Windkraftanlagen in den Wäldern schaffen kann. Enorm große Betonblöcke – Hypotheken für viele Generationen. Wald wird für die Geldgier derer vernichtet, denen das Erneuerbare Energien Gesetz über den Erhalt der noch intakten Wälder geht.

Ich frage Sie: Versteht das ein Bürger? Verstehen Sie das? Dass unsere Natur zerstört wird, um vermeintlich sauberen Strom zu gewinnen. Das die Natur, der Wald und der Lebensraum unserer heimischen Tierarten vernichtet wird. Das kann niemand verstehen. Das ist nicht zu verstehen.

Deshalb geht gerade auch in diesem Punkt der Entschließungsantrag der AfD deutlich weiter.
 
Auch die Regierungsparteien haben heute einen Entschließungsantrag für einen Waldgipfel mit weiteren Forderungen vorgelegt. Wenn wir jetzt noch die Handlungsempfehlungen im Abschlussbericht der Enquete-Kommission zur Wertschöpfung in der Forstwirtschaft berücksichtigen, sind wir auf dem richtigen Weg.

Wir wollen nicht nur einen Waldgipfel.
Wir wollen den Waldgipfel, besser die Waldgipfel,  zu einem festen Bestandteil der Ausschussarbeit machen.
 
Der Landwirtschaftsausschuss ist hier gefordert, den Zustand des Waldes und ergriffene Maßnahmen in überschaubaren zeitlichen Abständen mit renommierten Sachverständigen zu diskutieren und die Arbeit des neuen Ministers und seines Ministeriums zu messen.

Die Bundesregierung hat die Bereitstellung von 800 Mio. EUR  aus den Haushalten der EU, der Bundesregierung und der Länder angekündigt.
Wieviel Geld davon für welche Aufgaben eingesetzt werden soll, ist noch nicht abschließend beschlossen.

In Brandenburg haben wir meist kleinteilige Strukturen von Waldeigentum. Die AfD will die breite Streuung des Waldeigentums in Brandenburg erhalten. Die Finanzierung der Projekte darf nicht durch übermäßige Bürokratie gefährdet werden. Außerdem müssen wir die Wertschöpfungskette der Holzwirtschaft im Auge behalten.

Die Landesforstverwaltung muss weiterentwickelt werden. Es muss eine bedarfsgerechte Aufstockung des Personalbestandes erfolgen. Das Durchschnittsalter unserer Brandenburger Waldarbeiter beträgt 54 Jahre. Das ist keine Basis um den jetzigen und zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein.

Unser Brandenburger Wald ist Lebensquelle, Kulturgut und Wirtschaftsgut. Es ist an uns, ihm die Aufmerksamkeit und Schutz zukommen zu lassen, die er verdient.

Nicht einmal – sondern immer.

Den Wald nachhaltig umzubauen, ist keine Entscheidung von Jahren. Nicht mal von Jahrzehnten.  

Wir sind unserer mitteleuropäischen Kulturlandschaft und dem Wohle unserer Bürger und damit dem Wohle des Waldes, der Forsten und dem Lebensraum Wald für unsere Wildtiere verpflichtet!

Wir bitten um Zustimmung für unseren Entschließungsantrag.

Vielen Dank